Es ist für mich mal wieder an der Zeit mich darüber aufzuregen, wie in meinem Bundesland Hessen mit Grundrechten umgesprungen wird, in diesem Fall mit den Grundrechten behinderter Menschen. Die Gibt es nämlich wie schon die Überschrift verrät in Hessen nur unter Vorbehalt.Doch der Reihe nach, worum geht es?
Deutschland hat vor einigen Jahren die UN-Konvention für die Rechte behinderter Menschen ratifiziert. Darin verpflichtet sich dieser Staat unter anderem die inklusive Schule einzuführen. Das Bedeutet in der Konsequenz wird Andersartigkeit als etwas selbstverständliches akzeptiert und behinderte Kinder bekommen einen Rechtsanspruch in der normalen Schule unterrichtet zu werden. Das extrem spezialisierte Deutsche Förderschulsystem indem jede Behindertengruppe unter ihresgleichen sozialisiert wird würde so schrittweise zurückgefahren und im Besten Fall irgendwann verschwinden,
Wie so oft krankt es an der Umsetzung. Wie die
TAZ berichtet will Hessen die Inklusion nämlich einführen ohne dafür mehr Geld auszugeben. Das ist schlichter Blödsinn denn Inklusion funktioniert nur mit Kleinen Klassen und in der Regel 2 Lehrern pro Klasse. so etwas kostet natürlich Geld. Auch Modellklassen wie jene im Artikel beschriebene die Inklusion bereits praktizieren werden aufgelöst. Stattdessen werden die Pädagogen quer durchs Land geschickt und sollen ein Kind nur wenige Stunden pro Woche betreuen können. Außerdem steht das Grundrecht auf Inklusion unter Resourcenvorbehalt. Das heißt,wenn eine Schule kein Personal hat oder ihr Rampen für Rollstuhlfahrer fehlen kann sie Kinder ablehnen,statt dafür zu sorgen dass diese Hemmnisse abgebaut werden.Außerdem stellt die Landesregierung die Sonderschule nicht in Frage, sondern will den Anteil der Sonderschüler nur von 4,4 auf 4% senken. 0,4% Reduktion wahrlich ehrgeizig.
Ich bring es mal auf den Punkt:Bei einer solchen Umsetzung der Konvention kann man sich diese auch gleich sparen. Dabei wäre eine Umsetzung meiner Auffassung nach gar nicht so Teuer. Die Bertelsmannstiftung hat einen Mehrbedarf von 380 Lehrern oder 27 Millionen € pro Jahr errechnet.. Das nimmt sich bescheiden aus, wenn man bedenkt wie viel Geld wir der Finzoligarchie in den Hintern geblasen haben.Bildung hat in diesem Land schon immer einen lächerlich niedrigen Stellenwert gehabt und ich glaube ehrlich gesagt nicht mehr daran dass sich dies irgendwann noch mal ändern wird. Armes diskriminierendes Deutschland !