Sonntag, 9. Januar 2011
Revolution auf Kubas Arbeitsmarkt
Kuba der letzte Stachel im Fleisch des Kapitalismus hat massive Wirtschaftsprobleme und muss deshalb sparen um die Staatspleite abzuwenden.Um dieses Ziel zu erreichen vollzieht sich gerade eine regelrechte Revolution auf dem Kubanischen Arbeitsmarkt. Wie die taz berichtet sollen bis zum Jahresende rund 500.000 udn bis zum Jahr 2015 sogar rund 1,8 Millionen Kubaner und Kubanerinnen aus dem Staatsdienst entlassen werden.Aufnehmen soll das Heer der Arbeitslosen der Privatsektor, welcher bisher offiziell nur 144.000 Menschen beschäftigt. Auch sollen sich möglichst viele Kubaner selbstständig machen. Allerdings monieren Kritiker, dass die Liste der Berufe in denen man sich künftig legal Selbständig machen könne viel zu knapp bemessen sei. Deshalb sei unklar ob es tatsächlich gelingt die Heerscharen entlassener Staatsbediensteter in den Privatsektor zu integrieren.
Davon dürfte aber die Stabilität des Systems abhängen. Gelingt es nicht einen schlagkräftigen Privatsektor aufzubauen der wenigstens einen Großteil der ehemaligen Staatsdiener aufnimmt steigt die soziale Unsicherheit und das Risiko von Revolten. Auch bekäme ein sozialistisches Kuba mit Massenarbeitslosigkeit wohl ernste Legitimationsprobleme, zieht man bisher doch einen Großteil derselben aus den sozialen Errungenschaften der Revolution. Artikel 454 der Verfassung besagt sogar,dass jeder Bürger der sozialistischen Gesellschaft ein Recht auf Arbeit habe. Diese Normierung kollidiert selbstredend fundamental mit dem jetzt eingeschlagenen Kurs der Rationalisierung. Alles in allem bleibt es spannend zu beobachten wie es auf Kuba weitergeht und der Kommunistischen Partei der Umbau gelingt ohne selbst ins Wanken zu geraten.
Henning
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Lateinamerika
Eine passende Quelle ("Leitlinien der Wirtschafts- und Sozialpolitik der Partei und der Revolution") bzw. Auszüge davon auf deutsch zur Vertiefung gibt es hier: http://www.jungewelt.de/2011/01-13/020.php
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