Montag, 5. März 2007
Nieder mit der Sonderschule ?
Vernor Muñoz Sonderberichterstatter der vereinten Nationen für Bildung wettert gegen die Sonderschule. Diese diskriminiert nach Ansicht von Munoz Behinderte, aber auch Kinder mit Migrationshintergrund, Asylbewerber,und Flüchtlingskinder. Kurz sie baut Barrieren auf.In der Konsequenz fordert Munoz sogar deren Abschaffung. und folglich die Integration all dieser Gruppen in das Regelschulsystem.
Ich finde man muss das ganze deutlich differenzierter sehen.Zwar hat Munoz natürlich recht damit das Sonderschulen immer eine segregiernde Wirkung haben, und natürlich ist es abzulehnen,dass Sonderschulen heute zu einer Art Resterampe für Problemschüler geworden sind,getreu dem Motto Wer Probleme macht wird abgeschoben.So landen heute vielfach auch Legasteniker ,Hyperaktive oder Kinder mit Lernschwierigkeiten vorschnell in der Sonderschule.Das ist ein unhaltbarer Zustand,der dringend behoben gehört.Daraus aber abzuleiten die Sonderschule als ganzes zu schließen halte ich für geradezu fahrlässig.
Selbstverständlich muss das Ziel einer modernen Schulpolitik sein soviel Integration wie möglich herzustellen. Ich bezweifele allerdings stark das jedes behinderte oder Verhaltensauffällige Kind in die Regelschulen zu integrieren ist.Integration stößt immer auch an Grenzen, und für diese Fälle muss es auch weiter die Möglichkeit einer Sonderbeschulung geben.Um diese These zu stützen muss ich nur mich selbst ansehen,denn mit meinen kombinierten Handicaps aus Sehschädigung,Spatik und Wahrnehmungdefiziten wäre ich in der Integration mit Sicherheit gescheitert.
Fazit
Insgesamt unterstütze ich die Kritik der UN glaube aber das die Lösung nicht in der Liquidation des Systems Sonderschule liegt.Vielmehr sollte die Politik die Verhältnisse einfach umdrehen. Anstatt wie heute behinderte Lernschwache Hyperaktive und Co in der Regel in die Sonderschule zu stecken und nur im Ausnahmefall den Weg der Integration zu gehen,sollte zukünftig Die Integration zum Regelfall werden,und Kinder nur im absoluten Ausnahmefall in die Sonderschule verbracht werden.Unentbehrlich ist hier natürlich immer eine Einzelfallprüfung, denn während das eine Kind mit Down-Syndrom vielleicht bestens in der Integration zurecht kommt ist das andere möglicherweise überfordert.Also bitte keine Zerschlagung der Sonderschule,sondern Soviel Integration wie möglich und soviel Sonderschule wie nötig.
Henning
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Deutschland
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