Mittwoch, 21. März 2007
Biosprit macht Mexikaner arm!
Die USA entwickeln offenbar langsam doch ein wenig Umweltbewusstsein. Die Bush Regierung hat sich vorgenommen zukünftig einen Teil ihrer Ölimporte durch Biosprit zu ersetzen. Ansich ja eine sehr gute Sache sagt man sich da als gemeiner Mitteleuropäer, schließlich ist es ja auch allerhöchste Zeit das die USA auf den Klimaschutz aufspringen.
Gewonnen werden soll der neue Biosprit allerdings aus Mais, und dieser Umstand stürzt nun, wie der Weltspiegel berichtet viele,vor allem den unteren Schichten angehörige Mexikaner in Armut. Deren Grundnahrungsmittel ist nämlich die Tortilla,und deren Preis steigt massiv seitdem die Importe des billigen hoch subventionierten US-Mais aufgrund der neuen Biosprit Pläne zurückgehen. Mexiko selbst hat aber garnicht die Kapazitäten um diese Ausfälle zu kompensieren, weil viele Bauern in den 90er Jahre als der hoch subventionierte US-Mais den Markt überschwemmte den Anbau aufgaben.
So ist hier also eine paradoxe Situation entstanden,in der das plötzlich erwachte Biosprit Interesse der Amerikaner in Kombination mit dem nach wie vor ungerechten Welthandelssystem Millionen Menschen jenseits des Rio Grande in existenzielle Probleme stürzt.Die Lösung ist schwierig, denn eine Aufgabe der Biosprit Pläne damit es den Mexikanern wieder besser geht kann sich ja im Interesse des Klimas auch keiner ernsthaft wünschen.
Ein Ausweg liegt wohl nur in der Schaffung eines wirklich fairen Welthandelssystems und das ist,wie die letzten Jahre gezeigt haben nur sehr schwer zu erreichen.In jedem Fall aber ist diese "Tortilla Krise" ein schönes Beispiel dafür welche seltsamen Blüten die Globalisierung zuweilen treibt.
Henning
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Lateinamerika
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