Donnerstag, 22. Februar 2007
Von Familienpolitik und Raben!
An dieser Stelle gebe ich mal meinen Kommentar zur aktuellen politischen Diskussion zum Thema Familienpolitik ab. Zuerst einmal finde ich es erstaunlich, wie nahtlos Ursula "die Gebärmaschiene van der Leyen Geb Albrecht die sozialdemokratische Familienpolitik fortsetzt. Ich hatte die Dame wahrlich für konservativer gehalten, und muss sagen, das ich ihrer Politik bis jetzt im Großen und Ganzen zustimme,auch wenn man natürlich kritisch anmerken muss, dass die ansich gute Idee des Elterngeldes letztlich sozial schwache Eltern benachteiligt, und die ohnehin gut situierten Mittel und Oberschichten subventioniert.Auch kann man ihr durchaus negativ anrechnen, das sie in ihrer Zeit als Niedersächsische Sozialministerin den Zugang zum Blindengeld erheblich beschnitten,beziehungsweise für bestimmte Blinde sogar gänzlich gestrichen hat.
Allerdings muss man auch mal kritisch fragen,ob ein Blindengeld um die 500€ für alle,das man somit als eine Art Grundeinkommen sehen konnte, in Zeiten in denen jeder Arbeitslose sich bis aufs letzte Hemd entblößen muss,um wesentlich weniger zu erhalten, noch zeitgemäß ist. Eine Selbstkritische Reflexion die ich bei den diversen Blindenorganisation nach wie vor vermisse.Aber zurück zu Frau van der Leyen. Abgesehen von diesen beiden Flecken auf ihrer Weste gefällt mir ihre Politik. sie scheint im Prinzip erkannt zu haben woran es fehlt,nämlich qualitativ hochwertige Kinderbetreuung In Krippen und Kindergärten flächendeckend,um so endlich die Voraussetzung für eine besser Verzahnung von Familie und Beruf zu schaffen.Ich bezweifele zwar das dies allein ausreichen wird um meine Generation und andere vom Kinderkriegen zu überzeugen,ein sehr wichtiger Baustein ist es aber auf jeden Fall.
Das diese Positionen nun Gräben in der Union aufreißen ist natürlich logisch, greifen solche Konzepte doch das uralte CDU Familienbild von Vater Hausfrau und Kind Frontal an.Trotzdem ist es ziemlicher Blödsinn, wenn die CSU der Ministerin nun vorwirft sie wolle DDR Verhältnisse einführen, den 1.beansprucht in der Bundesrepublik der Staat im Gegensatz zur DDR nicht das Erziehungsmonopol,und 2.beweisen uns Länder wie Frankreich seit Jahrzehnten wie es geht,ohne das dort sozialistische Kader ausgebildet würden,mal ganz davon abgesehen das gerade die CSU heimlich Still und Leise die Betreuungplätze in Bayern ausbaut, getreu dem Motto rechts poltern links überholen.
van der Leyen verhält sich auch wahltaktisch ausgesrochen geshickt, den mit ihrer Politik wildert sie zum einen erfolgreich in SPD Revier,zum anderen baut sie mit ihrem modernen Familienbild für die CDU eine Brücke zu den neuen Bildungsbürgerlichen Mileus in den Groß und Universitätsstädten,welche die CDU in den letzten Jahren im Starken Maße an die Grünen verloren hat.Auch wenn ich mir als Grüner nicht wünsche das uns die CDU diese Wähler wieder abnimmt,ist dieser Kurswechsel gesellschaftlich dennoch wichtig.
Fazit:
Respekt für Ursula van der Leyen. Sie hat erkannt worum es geht,und setzt sich hoffentlich gegen die CSU durch, damit wir endlich eine moderne Familienpolitik bekommen. Wenn jetzt noch jemand Annete "Die mächtigste katholische Landfrau der Republik " Schavan zur vernüft bringen würde, konnte vieleicht auch mal ne brauchbare Bildungspolitik rauskommen. Aber das ist eine andere Geschichte.
Am Rande stellt sich mir außerdem noch die Frage, warum es im Deutschen eigentlich Rabenmutter heißt, den bekanntlich sind sich Kolkraben Paare ein ganzes Leben lang treu,und ziehen dei Jungen gemeinsam groß, sind also wahnsinnig emanzipiert. Der Volksmund tut den Raben also ganz schön unrecht.
Henning
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Deutschland
Eine von dir dereinst hoch gelobte Quelle behauptet das folgende:
AntwortenLöschenDie
Redensart
geht auf die Beobachtung zurück, dass junge
Raben
(ähnlich wie junge
Stare)
nach dem Verlassen des Nestes am Boden sehr unbeholfen erscheinen und als "zu früh" sich selbst überlassen beurteilt wurden. Junge Raben sind zwar
Nesthocker,
verlassen aber vor Erlangen der Flugfähigkeit aus eigenem Antrieb das Nest. Aus dieser einseitigen Beobachtung kam es zu dem Trugschluss, dass Raben keine
fürsorglichen Eltern seien. Die Elternvögel füttern die bettelnden Jungvögel jedoch noch einige Wochen lang und warnen und schützen ihre Jungen vor Feinden.
Das Gegenteil des weiblichen
Stereotyps
der Rabenmutter ist das der überfürsorglichen Mutter, einer "
Glucke",
die das Kind mit seiner Liebe erdrückt und an sich bindet.
Dazu muss man sagen, dass ja die lebenslange Partnerschaft nicht viel über das Verhalten als Eltern aussagt...
Sehr informativ zu meiner Verteidigung sei angemerkt das ich lediglich unter Rabe bzw Kolkrabe nachgeschlagen habe und von Daher etwas andere infos haate. Hätte nicht gedacht das es einen extras Arrtikel zur Redensart gibt
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